Der "Deus ex Machina", um den Ausdruck aus der letzten Szene noch einmal aufzugreifen, erbringt seinen Dienst. Herrmann überbringt verkleidet die Nachricht vom angeblichen Tod des geliebten Sohnes. Herrmanns Worte und die des Franz, der zusätzlich mit Schuldzuweisungen auf den Vater eindringt, verfehlen ihre Wirkung scheinbar nicht. Franz treibt den Vater tief in die dunkle und gefährliche Sackgasse der unwiderruflichen, unrevidierbaren Schuld, in der Absicht seinen Vater zu töten. In dem Shakespeare ähnlichen Monolog der vorigen Szene hatte der Autor den Missetäter das Gefühl der Schuld zu der einzig tödlichen unter den Empfindungen erkoren. Die augenscheinliche Wirkung ist der Tod des Vaters. Der tatsächliche gesundheitliche Zustand des Alten bleibt sowohl dem Leser, als auch Franz selbst zunächst vorenthalten. Nachdem Franz endlich sein Ziel erreicht hat, denkt er sofort über sein Erbe, seinen künftigen Führungsstil nach. Er wird wohl dem eines Tyrannen gleichen.
Die Geschichte, die Herrmann dem Alten Moor auftischt wäre heute wohl kaum noch glaubwürdig. Vermutlich ist der Inhalt dem damaligen Geist der Zeit geschuldet und der zeitgemäßen Dichtung entliehen.
Ist es nicht ein bisschen seltsam, dass Amalia in Ohnmacht fällt, aber kurz darauf quicklebendig aus dem Zimmer stürmt?
Ich würde mich über Kommentare über das Hector-Lied freuen, das scheint mir diskussionswürdig.
Sonntag, 30. Dezember 2007
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